Dritter Tag, 22.09.2004: Masca-Schlucht, einmal runter und mit dem Boot zurück…

Der Tag begann sehr früh, zumindest für Urlaubsverhältnisse.

Um 07.20Uhr wurden wir am Hotel abgeholt und es ging Richtung Masca-Schlucht durch Orotava und weiter….
In Masca angekommen, war es dort noch sehr ruhig. Der Haupttouristenstrom fängt erst später an, so daß wir noch fast alleine mit unserem Wanderführer und der Gruppe die letzten Vorbereitungen treffen konnten.
Da eine „Dame“ unserer Truppe den Hinweis auf festes Schuhwerk und angemessene Kleidung nicht ganz befolgt hatte, wurde noch das Schuhwerk der Dame von „Schläppchen“ auf „Wanderschuh“ geändert. 

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Den Pfad bergab ging es noch vorbei an den terrassenförmig angelegten Feldern, auf denen das vorherrschende Gewächs der Feigenkaktus war.

Jens Lippmann (unser Wanderführer) erzählte viel über Flora und Fauna. Ich erinnere mich noch an die Demonstration mit der Schildlaus, die er in der Hand zerdrückte und einen riesigen roten Fleck hinterlies. Diese Laus war früher Grundstoff zur Gewinnung von roter Farbe. Da man sehr viele Läuse haben mußte, um an geringe Mengen der Farbe zu kommen, war die Farbe dementsprechend teuer.

 

 

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Im ganzen Masca-Tal gibt es, zumindest im Sommer, nicht viel Wasser. An einer Pfütze, in der klares Wasser stand, zeigte er uns eine Methode, wie man schnell feststellen kann, wie es um die Qualität des Wassers bestellt ist. Eine bestimmte Schneckenart, die auch in diesem Fall vorhanden war, kann nur in klarem Wasser leben.

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Nebenan stand eine Bambusähnliche Pflanze als Busch, in dem winzige Frösche saßen.
Mir gelang mit Hilfe des Makros eine Aufnahme dieser kleinen Bewohner.

Weiter ging es den Pfad hinab – die Wände der Schlucht waren seit längerer Zeit immer weiter in die Mitte gerückt und, je weiter man die Schlucht hinunterstieg, wurden sie immer höher.

Zum Teil mußten wir auch einmal Steigungen überwinden, aber nur, um anschließend dieses Stück noch weiter hinabzusteigen.

An einigen Stellen sieht man Veränderungen in der Steinwand, die wie eine riesige Fuge aussehen. Auch dazu hatte Jens genug zu erzählen.
Diese Fugen entstanden zur der Zeit, als die vulkanische Aktivität sehr stark war. Magma quoll aus dem Erdinnern nach oben und suchte sich seinen Weg durch Risse im Fels. Dort härtete es dann aus. Im Laufe der Zeit (sehr viel Zeit!) erodierte das Gestein drumherum und das härtere, erkaltete Magma blieb stehen. So entsteht  bei horizontalen Flächen manchmal der Eindruck, hier würde eine verfallene Mauer stehen.

 

 

 

Auf dem nächsten Bild sind wir schon fast am Ende der Masca-Schlucht angekommen.
Dieser letzte Durchgang eröffnet die engen Mauerwände zu einem Trichter, dessen Seiten bald sehr breit auseinanderklaffen.

Am Strand trafen wir wieder auf die obligatorischen Katzen, die fast ausschliesslich von den „Mitbringseln“ der Touristenströme leben und sich dementsprechend vermehren können.

    

Am Strand war dann noch eine Stunde Badepause angesagt, danach wurden wir von einem Boot angeholt, was uns nach einem Abstecher in die offene See hinaus (Delfine schauen!) nach Los Gigantes brachte.

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Von dort ging es zurück Richtung Puerto de la Cruz, mit einem Zwischenhalt an einem Laden mit angeschlossener Kneipe. Es ging Jens natürlich nicht um die Kneipe, sondern um die Aussicht, die man von hier auf die Stadt Garachico hat, die steil unterhalb lag.

Darüber wird an einem anderen Tage berichtet.
Nach diesem Halt wurden wir wieder an den jeweiligen Hotels abgeladen, und für uns war damit auch der Tag zu Ende.

Jens, falls Du dieses mal lesen solltest: Vielen Dank für diese tolle Tour, etwas abseits der üblichen Touristenströme und Wandergruppen, die mit wesentlich mehr Teilnehmern den Weg entlang hetzen.

Hier geht es mit dem Donnerstag weiter